1: Alte Hofhaltung

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam es im deutschsprachigen Raum zu mehreren Wellen der Hexenverfolgungen. Im Hochstift Bamberg waren die Ausmaße dieser Verfolgungen besonders dramatisch.

2: Obere Pfarre

Ab 1612 predigte Weihbischof Friedrich Förner regelmäßig in der Oberen Pfarre gegen die Hexen und wiegelte die Gemeinde von der Kanzel aus auf.

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3: Am Alten Rathaus

Zunehmend gerieten auch angesehene Bürger und einige Bürgermeister ins Visier der Hexenverfolger. Die Hauptmotivation war hier die Verfolgung politischer Gegner und Anhänger der Reformation.

4: Der Schönleinsplatz

Am 6. August 1628 wurde Johannes Junius auf einem Scheiterhaufen am heutigen Schönleinsplatz verbrannt. Als Bamberger Bürgermeister und Ratsherr wirkte er in der Stadt für knappe 20 Jahre und war ein angesehener Bürger. Bereits am 10. Februar 1628 war seine Frau, Helena, ebenso an diesem Ort als Hexe lebendig eingeäschert worden. Das grausame Schicksal der Familie Junius ist aus mehreren Gründen einmalig: Aus dem Malefizhaus, dem Hexengefängnis, hat Johannes einen herzzerreißenden Abschiedsbrief an seine Tochter Veronica geschrieben. Dieser Brief ist nicht nur ein Zeugnis unsäglicher Foltermethoden, sondern auch eines der wichtigsten erhaltenen Dokumente der europaweiten Hexenforschung. Das Original befindet sich in der Staatsbibliothek gegenüber der Alten Hofhaltung. Ebenso ist das schriftliche Verhörprotokoll noch vorhanden, das die in dem Brief gemachten Aussagen eins zu eins bestätigt. Hier sind also die persönliche Opferaussage und das Protokoll seiner Ankläger vorhanden, und sie gleichen sich in manchen Sätzen bis aufs Wort.

Es gibt aber auch eine Menge ungeklärter Fakten um die Entstehung dieses Briefes: Wie konnte Johannes Junius im Gefängnis an Papier und Tinte kommen? Wie er selbst schreibt, musste auch der geheime Überbringer des Briefes befürchten, angeklagt und als Hexenhelfer geköpft zu werden. Wer hat in dieser finsteren Zeit so viel Mut gehabt und ihm geholfen? Wer ist bei all dem Wahn menschlich geblieben? Vielleicht lüftet die Forschung eines Tages diese Fragen noch. Immerhin zeigt auch diese Geschichte, dass es in den dunkelsten Ecken immer einen Funken Hoffnung gibt.

5: Das Malefizhaus

1627 (das Bild zeigt einen Kupferstich) auf Geheiß des Fürstbischofs Georg Fuchs von Dornheim wurde das Malefizhaus (Hexenhaus) an der Ecke der heutigen Straßenkreuzung erbaut. Es diente als Gefängnis, Verhör- und Folterort für der Hexerei verdächtigte Personen und hier warteten die Insassen – natürlich auch Bürgermeister Johannes Junius – auf ihre Hinrichtung. Entworfen wurde das Haus vom Hexenweihbischof Friedrich Förner.